Weltvogelpark Walsrode- heimische Voegel der Kaelte trotzdem 102443

 Weltvogelpark Walsrode - Wie heimische Vögel der Kälte trotzen




WELTVOGELPARK WALSRODE

Weltvogelpark Walsrode

 Wie heimische Vögel der Kälte trotzen

Wenn die letzten Blätter von den Bäumen fallen und es draußen immer kälter wird, beginnen auch für unsere daheimgebliebenen Vögel die harten Monate. Die Tage sind kurz und lassen nicht viel Zeit zur Nahrungssuche. Trinkwasserquellen sind zugefroren. Mit welchen Tricks sich unsere heimischen Vogelarten zu helfen wissen und wie man diese Tiere im Winter unterstützen kann, weiß das Team des Weltvogelparks Walsrode.

Mit über 4.000 Vögeln aus 650 Arten und von allen Kontinenten ist der Weltvogelpark in Walsrode nicht nur der größte Vogelpark der Welt, sondern mit seinen weitläufigen Parkanlagen auch das Zuhause vieler heimischer Vogelarten. Im Gegensatz zu vielen exotischen Vögeln im Weltvogelpark sind unsere heimischen Arten deutlich besser an niedrige Temperaturen angepasst. Die meisten Arten des Weltvogelparks, die ursprünglich in tropischen Gebieten beheimatet sind, müssen im Winter in spezielle Überwinterungshäuser gebracht werden. Dort stehen ihnen beheizte Innenräume sowie große Außenvolieren zur Verfügung. Die bei uns beheimateten Arten können auf einen solchen Luxus verzichten und schaffen es durch individuelle Strategien, der Kälte zu trotzen. Doch auch sie können dabei ein wenig menschliche Unterstützung gut gebrauchen.

  Überlebensstrategien im Winter

Unverzichtbar beim Kampf gegen die Kälte ist das dichte Federkleid, das aus wetterfesten Deckfedern und fein verästelten Daunenfedern besteht. Bei Kälte wird Luft zwischen den Federn eingelagert, sodass sich ein isolierendes Luftpolster bildet. Kleine heimische Singvögel wie etwa das Rotkehlchen gehen dabei besonders clever vor: In Winternächten zieht es den Kopf ein, legt die Flügel eng an und plustert das Gefieder extrem stark auf. So kann es Temperaturen von bis zu minus 15 Grad aushalten. Eine andere Strategie verfolgt der Buntspecht: Er sucht sich häufig Hausfassaden, in die er innerhalb kurzer Zeit eine gemütliche Höhle schlägt. Gut isoliert und beheizt verbringt der Vogel dort die Nacht.

Manche Vogelarten wie etwa die Meise nutzen weiterhin ihre zur Brutzeit bezogenen Nistkästen zum Übernachten. Einige Arten bilden dabei sogar „Kuschelgruppen“ – zum Beispiel Zaunkönige, Gartenbaumläufer und Haussperlinge. Diese Vögel rücken nachts als Schlafgemeinschaft eng zusammen, um sich in der Gruppe gegenseitig zu wärmen und somit gegen die Kälte zu isolieren.

Weltvogelpark Walsrode Winterfütterung
Weltvogelpark Walsrode Winterfütterung
Bildquelle Copyright: © Weltvogelpark

  Kalte Füße aus Prinzip

Wie schützen Vögel ihre unbefiederten Beine? Und warum frieren die Füße etwa auf zugefrorenen Seen nicht einfach fest? Das liegt an den speziellen Anpassungen der feinen Blutgefäße – warmes Blut aus dem Körper wird auf dem Weg in die Füße abgekühlt und auf dem Weg zurück wieder aufgewärmt. Ein eingebautes Wärmeaustauschsystem! Somit bleiben die Vogelfüße immer kalt, frieren so nicht fest oder tauen nicht den Sitzplatz an. Gerade bei Enten und Gänsen, die im Winter auch auf Eisflächen stehen oder im kalten Wasser schwimmen, ist diese Anpassung extrem wichtig. Deren Füße haben dabei eine Temperatur von nur knapp über null Grad. Vögel haben also immer kalte Füße – es macht ihnen aber nichts aus!

  Diät statt Winterspeck

Für die meisten Vögel ist die Nahrungssuche im Winter jeden Tag eine Herausforderung. Deshalb versuchen sie sich generell weniger zu bewegen, um Energie zu sparen. Manche fahren in der Nacht ihren Stoffwechsel derart hinunter, dass sie in eine Art Starre verfallen. Denn Energie bekommen Vögel aus ihrer Nahrung, die im Winter eben nicht in Hülle und Fülle vorhanden ist! Wenn der Garten vogelfreundlich gestaltet ist, finden Vögel unter Laub oder im Rasen immer noch Insekten und Würmer. Heimische Sträucher, die Beeren tragen, wie z. B. Schlehe oder Eberesche, oder auch Zieräpfel helfen den Vögeln über die kalte Jahreszeit. „Eine die individuellen Vogelbedürfnisse berücksichtigende Gartengestaltung trägt sehr zum Vogelwohl bei. Staudenpflanzen wie der Weißdorn tragen ihre Früchte häufig bis in den Winter, und auch Insekten sind dort häufig zu finden. Diese Pflanzen bieten unseren heimischen Vogelarten eine weitere wichtige Nahrungsquelle. Wenn es also darum geht, den eigenen Garten winterfest zu machen, sollten diese Pflanzen nicht zurückgeschnitten werden“, erklärt Janina Ehrhardt, Pressesprecherin des Weltvogelparks Walsrode.

Eichelhäher und Kleiber sind besonders clever: Sie verstecken im Herbst einen Vorrat an Eicheln, Nüssen und Bucheckern im Boden oder in Spalten der Baumrinde. Mit ihrem guten Gedächtnis finden sie ihr Futter auch unter einer dichten Schneedecke wieder.

Rotkehlchen auf Futtersuche: Weltvogelpark Walsrode gibt Tipps wie man helfen kann

Wer die Vögel im Winter unterstützen möchte, sollte im Garten also nicht nur für verschiedene naturbelassene Ecken sorgen, sondern auch Futter anbieten. Bei der Fütterung muss dabei zwischen Weichfutter- und Körnerfressern unterschieden werden. Weichfutterfresser wie Rotkelchen, Amseln und Zaunkönige nehmen am liebsten eine Mischung aus Haferflocken, Rosinen, halb aufgeschnittenem Obst und kleinen Samen. Selbstverständlich lassen sich auch fertig gekaufte Futtermischungen verfüttern – etwa aus dem Supermarkt oder dem Heimtierbedarf. Körnerfresser, wie z. B. Finken und Sperlinge, fressen gern Nüsse, Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Samen. Das Futter der Weich- und Körnerfresser sollte in jedem Fall getrennt voneinander angeboten werden.

Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, gestaltet sich dazu die Suche nach trinkbarem Wasser schwierig. Mit einem Wasserbehälter, der regelmäßig befüllt und von Eis befreit wird, ist den Vögeln sehr geholfen.
Weltvogelpark Walsrode Winterfütterung Rotkehlchen
Weltvogelpark Walsrode Winterfütterung Rotkehlchen.
Bildquelle Copyright: © Weltvogelpark

  Vom Zug- zum Standvogel

Geschätzte fünf Milliarden Zugvögel weltweit treten jedes Jahr die Reise in wärmere Gebiete an. Obwohl die Vögel Hunger und Kälte dadurch entfliehen können, gab es in den letzten Jahren eine eher bedrohliche Entwicklung. „Durch die Zerstörung vieler Rastgebiete durch den Menschen wird diese lange Reise immer gefährlicher. Auch die aufgrund ihrer Größe und Hitze schwierig zu überfliegende Sahara wächst durch den Klimawandel. Gerade die bei uns heimischen Zugvögel wie beispielsweise der Kuckuck werden immer seltener. Tatsächlich verzichten viele Arten inzwischen auf ihre Reise in den Süden. Amseln, Drosseln, Stare und viele mehr bleiben mittlerweile auch in den immer milder werdenden Wintern bei uns“, so Ehrhardt. „Generell gilt: Besonders im Winter sollten Vögel nicht durch übertriebene menschliche Nähe gestresst werden. Denn Stress verbraucht nur unnötig Energie. Wer Vögeln besonders nah kommen möchte, sollte sich bis zum Saisonstart des Weltvogelparks gedulden und schon jetzt ein Ticket für ein Meet & Greet mit seinen Lieblingsvögeln kaufen. Ein solches Ticket, das beliebig für ein Treffen mit an den Menschen gewöhnten Pinguinen, Papageien, Eulen und Greifvögeln oder Kolibris in der Saison 2022 eingesetzt werden kann, ist auch ein tolles Weihnachtsgeschenk und in der Vorweihnachtszeit für bis zu 30 Prozent Preisnachlass bei uns online erhältlich.“
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