Der Sommer ist da und mit ihm die heißen Tage. Während sich Menschen durch leichte Kleidung und Klimaanlagen vor der Hitze schützen können, haben Vögel andere Strategien entwickelt, um mit hohen Temperaturen zurechtzukommen. Der Weltvogelpark Walsrode, der größte Vogelpark der Welt, zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich und faszinierend Vögel der Hitze begegnen.
Der Mohrenklaffschnabel fängt den Luftzug des Windes ein, um ungefiederte Körperstellen zu kühlen.
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Federleicht und gut geschützt.
Federn sind das Markenzeichen aller Vögel. Sie dienen nicht nur dem Flug, sondern spielen auch eine wesentliche Rolle in der Thermoregulation und dem Schutz vor Umweltbedingungen. Besonders die isolierenden Daunenfedern können im Sommer zur Herausforderung werden, da sie die Wärmeabgabe erschweren. Vögel können ihre "Kleidung" jedoch nicht einfach ablegen und schwitzen, wie wir Menschen können sie auch nicht. Stattdessen haben sie clevere Anpassungen entwickelt:
Ruhephasen in der Hitze: Vögel minimieren ihre Aktivitäten während der heißesten Tageszeiten. Sie suchen Schattenplätze in Bäumen und Büschen, wo sie regungslos verharren und so kaum weitere Wärme durch Muskelarbeit erzeugen.
Luftzirkulation: Einige Arten stellen sich mit ausgebreiteten Flügeln in den Wind, um die kühle Luft an unbefiederten Körperstellen vorbeiströmen zu lassen und so vermehrt Wärme abzugeben.
Wärmetauscher: Wasser- und Watvögel wie Enten kühlen sich, indem sie ihre Beine ins Wasser stellen. Die stark durchbluteten Beine wirken als Wärmetauscher, die das Blut abkühlen.
Hecheln: Viele Vögel öffnen bei Hitze den Schnabel und atmen schnell, um Wärme über den Rachen und die Lunge abzugeben.
Trinken und Baden: Regelmäßiges Trinken und das gelegentliche Bad helfen, den Körper abzukühlen.
Spezialisierte Körperteile: Der große und farbenprächtige Schnabel des Riesentukans fungiert als Klimaanlage, indem er über zahlreiche Blutgefäße Wärme ableitet.
Ungewöhnliche Methoden: Störche und Geier nutzen ihren flüssigen Kot als Verdunstungskühlung für die Beine.
Kehlsack: Pelikane lassen die dünne Haut ihres Kehlsacks flattern, um durch den Luftzug das warme Blut abzukühlen.
Zugvögel: Einige Vögel meiden extreme Hitzeperioden, indem sie in kühlere Regionen ziehen.
Minimale Aktivität: Rotfußseriemas legen sich bei großer Hitze regungslos auf den Rücken und spreizen alle Federn von sich.
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Sonnenbäder im Weltvogelpark
Auch im Weltvogelpark Walsrode kann man beobachten, wie Vögel die Sonne genießen, wenn es nicht zu heiß ist. Sie strecken sich auf dem Boden aus oder präsentieren ihre Flügel der Sonne, um das Gefieder zu pflegen und Parasiten zu bekämpfen.
Pelikane nutzen die dünne Haut ihres Kehlsacks zur Wärmeableitung
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Was kann man tun?
Helfen Sie den Vögeln in Ihrem Garten, indem Sie kleine Wasserstellen einrichten und regelmäßig frisches Wasser anbieten. Schattenplätze und heimische Pflanzen bieten zusätzlichen Schutz und Nahrung. Achten Sie darauf, dass Wasserstellen erhöht stehen, um sie vor Katzen zu schützen.
Besuchen Sie den Weltvogelpark Walsrode und erleben Sie selbst die faszinierenden Anpassungen der Vögel an die Hitze. Informieren Sie sich vor Ort, wie Sie Ihren gefiederten Freunden im eigenen Garten durch den Sommer helfen können.
Der Weltvogelpark Walsrode ist noch bis 3. November täglich ab 10:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen und Online-Tickets finden Besucher unter www.weltvogelpark.de.