Die Sicherheit der Besucher hat in Tripsdrill höchste Priorität. Damit für einen Ernstfall alle Beteiligten – Tripsdrill Personal sowie sämtliche Rettungskräfte – gut vorbereitet sind, werden immer wieder Übungsmaßnahmen durchgeführt – dieses Mal zusammen mit der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Stuttgart (BF-Stuttgart) und der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg.
Sicherheits-Check
Der Erlebnispark Tripsdrill begeistert seine Besucher mit über 100 originellen Attraktionen. Jeden Morgen werden alle Fahrattraktionen einem aufwändigen Sicherheits-Check unterzogen. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, wird die Attraktion freigegeben. Trotzdem bedarf es regelmäßiger Sicherheits-Trainings in Zusammenarbeit mit den Rettungskräften. Diese finden mehrmals im Jahr statt.
Einsatz an den Achterbahnen
Dieses Mal standen die beiden Achterbahnen „G’sengte Sau“ und „Mammut“ im Fokus der Rettungsaktionen. Bei der Achterbahn „G’sengte Sau“ wurden zwei Fahrzeuge im Bereich der Wilde-Maus-Kurven in 15 Metern Höhe platziert. Bei dem einen Wagen wurden die Personen von der Höhenrettung BF-Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Helikopter der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg mit einer Seilwinde gerettet. Die Rettungssimulation des zweiten Fahrzeugs übernahm die Höhenrettung BF-Stuttgart, indem sie vom Boden aus zu den Insassen gelangte. Die Holzachterbahn „Mammut“ verfügt gleich zu Beginn der Strecke über einen Lift, der an seiner höchsten Stelle 30 Meter misst. Genau an diesem Punkt befanden sich Personen der Höhenrettung. Mittels Helikopter wurden diese per Seilwinde gerettet. Der Hubschrauber befand sich während der gesamten Übungszeit in der Luft und steuerte die beiden Achterbahnen abwechselnd an.
Erlebnispark Tripsdrill mit über 100 originellen Attraktionen für die ganze Familie.
Bild: Erlebnispark Tripsdrill
Das Team der Höhenrettung BF-Stuttgart war mit insgesamt 14 Beamten vor Ort in Tripsdrill. Dazu kam die Besatzung der Hubschrauberstaffel, die zum ersten Mal in Tripsdrill zur Übungsmaßnahme dabei war.
Höhenrettung Stuttgart
Die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Stuttgart wurde 1998 in Dienst gestellt und konnte im letzten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Ihr Aufgabengebiet ist die SRHT - die Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen. Die Höhenrettungsgruppe (HörG-BF Stgt) ist auf der Feuer- und Rettungswache 5 in Stuttgart-Degerloch stationiert. Sie besteht aus zirka 40 hauptberuflichen Feuerwehrbeamten, welche über drei Schichten verteilt, im 24 stündigen Schichtbetrieb arbeiten und die Höhenrettung somit 24/365 einsatzbereit ist.
Jeder Höhenretter verfügt über eine fundierte medizinische Ausbildung (Rettungssanitäter, Rettungsassistent oder Notfallsanitäter) und ist aktiv im Rettungsdienst tätig. Somit ist im Einsatzfall eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Patienten gewährleistet.
Attraktionen wie man sie nur in Tripsdrill findet.
Bild: Erlebnispark Tripsdrill
Die Höhenrettung wird eingesetzt, wenn herkömmliche technische Mittel der Feuerwehr nicht mehr ausreichen und spezielle Seiltechnik und -verfahren angewendet werden müssen. Dies kann sowohl in großen Höhen mit exponierten Anteilen (z.B. Baukräne, Windkraft- und Industrieanlagen, Bäumen, Hochspannungsleitungen oder unwegsamem Gelände) als auch in Tiefen (Schacht- oder Silorettung etc.) sein.
Um in Übung und Einsatz ein hohes Maß an Sicherheit zu erreichen, kommen immer zwei voneinander unabhängige Seilsysteme zum Einsatz, welche die erforderliche Redundanz gewährleisten. Die Seile sind in erster Linie halbstatische 11mm Kernmantelseile, welche in Längen bis zu 200m auf dem Einsatzfahrzeug „GW-HR“, dem „Gerätewagen Höhenrettung“ vorgehalten werden. An Anschlagpunkten fixiert, werden zwei Seilsysteme aufgebaut, welche das Erreichen des Patienten ermöglichen.
Falls erforderlich, können die Retter auch die medizinische Versorgung des Patienten einleiten, bevor dieser dann im Hängesitz oder aber auf einer Trage liegend (Schleifkorbtrage, Stretcher oder Rettungsbergesack) gerettet werden kann.
Bei all diesen standardisierten Verfahren ist immer auch eine gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie örtlicher Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder örtlichen Betreibern von Anlagen unabdingbar.
Seit einigen Jahren kann die Höhenrettungsgruppe mit ihrem Kooperationspartner, der Polizei-Hubschrauberstaffel Baden-Württemberg, auch die windengestützte Rettung über das Einsatzmittel „Polizei-Hubschrauber“ anbieten. Diese Zusammenarbeit wurde bereits bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 zum Einsatz gebracht.
Bildquelle: Erlebnispark Tripsdrill