Noch vor einigen Jahren hatte das Disneyland in Tokio viele Ähnlichkeiten mit seinem amerikanischen Gegenstück Disneyworld und dem Disneyland Paris. Im Laufe der Zeit begann es aber sich eigenständig zu entwickeln. Schritt für Schritt wurden neue Attraktionen hinzugefügt, darunter die Attraktion „The Enchanted Tale of Beauty and the Beast"
Nach einer 5-monatigen Verzögerung hat Tokyo Disneyland angekündigt, dass das Erweiterungsprojekt New Fantasyland, einschließlich den mit Spannung erwarteten Dark Ride „The Enchanted Tale of Beauty and the Beast“ eröffnet. Ein großer Teil der neuen Erlebniswelt erzählt die Geschichte von „Beauty and the Beast". Dieses erstreckt sich von Belle's Village bis zum abgelegenen Wald, in dem sich Beast's Castle befindet. Unweit davon entfernt das Restaurant La Taverne de Gaston und Village Shoppes die Straße.
Szene „Be Our Guest" ein Dark Ride Leckerbissen in Tokio Disneyland
Copyright: © Disney
Die Gäste werden von einem neuen 30 Meter hohen Schloss begrüßt, das im inneren einen etwa achtminütigen Dark Ride beherbergt. Im verwunschenen Schloss besteigen die Besucher magische Tassen, die zum Soundtrack des Animationsfilms tanzen und den Besuchern die Geschichte von Belle und dem Biest hautnah erleben lässt. Das spurlose Fahrsystem führt die Gäste durch zahlreiche denkwürdige und bekannte Szenerien die sehr aufwendig und liebevoll umgesetzt wurden.
Bevor die abenteuerliche Reise losgeht, erleben die Gäste eine aufwendige Pre-Show in der sie auf die Geschichte eingestimmt werden. In der Warteschlange gibt es unzählige Dinge zu entdecken und im nu sitzt man auch schon in einer der sich drehenden Tassen die die Gäste in die Welt der Belle entführen.
Szenario aus : "The Enchanted Tale of Beauty and the Beast"
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Bei der Gestaltung der Animatronik wurden Künstler und Animatoren der Walt Disney Animation Studios hinzugezogen um die feinen Details von Belle and Beast einzufangen. Zu diesen Animatoren gehörte auch eine kleine Gruppe, die bereits 1991 den Originalfilm „Die Schöne und das Biest“ animierte.
Eine weitere Herausforderung war die Bewegungen der Animatroniks harmonisch im Einklang mit der Musik und den Bewegungen der Fahrzeuge zu bringen. Dabei war es den Machern sehr wichtig die Fahrgäste so nah wie möglich an das Geschehen heranzubringen ohne sich dabei selbst zu entzaubern. Die Disney-Imagineers haben dabei eine Perspektive geschaffen, als wäre der Gast in das Szenario integriert und selbst eines der verzauberten Objekte.
So wird die Illusion perfekt in Szene gesetzt. Selbst scheinbar unmöglich realisierbare Szenen wie „Be Our Guest" wurden mit einer solchen Präzision und Einfallsreichtum umgesetzt, wie man es nur selten in Themen- und Freizeitparks zu sehen bekommt. Hier wurde ganz tief in die Trickkiste gegriffen und das Unmögliche wahr zu machen. Ebenso wie Verwandlung vom Tier zum Prinzen ist eine tricktechnische Meisterleistung, die Jung und Alt gleichermaßen begeistert.
Es hat bei Disney ursprünglich einige Anläufe gebraucht die Fabel auf Zelluloid zu bringen. Am Ende hat man sich dann doch für eine animierte Version entschieden. Eine sehr gute Entscheidung, denn das Titellied – im Original von Angela Lansbury gesungen – stürmte bereits kurze Zeit später in einer schnelleren Version von Celine Dion und Peabo Bryson in Amerika und Europa die Top 10 und ein Oscar ließ nicht lange auf sich warten. Dieser Film war bei den Academy Awards sehr erfolgreich: Zwei weitere Songs wurden nominiert, der Score wurde ausgezeichnet und fast hätte es auch für das Sound Mixing auch noch eine Trophäe gegeben. Doch die größte Sensation war aber damals, dass „Die Schöne und das Biest" sogar im Rennen für den „besten Film" war – das hatte bis dahin noch kein Animationsfilm geschafft.
20 Jahre später wurde mit der Realverfilmung der Fabel zum neuem Leben erweckt. Das gelbe Kleid von Belle, der Tanzsaal oder die Hymne „Be Our Guest" sind kaum aus den Köpfen wegzudenken und wurden in der Realverfilmung nur mit geringfügigen Änderungen 1:1 umgesetzt.
Genau so behutsam und mit viel Fingerspitzengefühl wurde der Dark Ride in Tokio umgesetzt. Der neue Zauber in perfekter Disneymanier ist aber nur in Disneyland Tokio zu finden. Dabei wäre gerade dieses Fabel, deren Wurzeln in Frankreich zu finden sind, für den Themenpark in Paris eine sehr gute Entscheidung gewesen.
Die Geschichte
„Die Schöne und das Biest“ ist eine zeitlos schöne Fabel über die Kraft der Liebe die bereits im Jahr 1740 von Gabrielle- Suzanne Barbot, Dame de Villeneuve, unter dem Titel „Histoire de la bete“ veröffentlicht wurde. Es zählt zu den romantischsten und beliebtesten Märchen der damaligen Zeit und der Gegenwart. Es ist die Geschichte der schönen Belle, die sich aus Liebe zu ihrem Vater in ein verwunschenes Schloss begibt. Dieses gehört dem schrecklichen Biest, einem Prinzen, der wegen seiner Selbstsucht von einer Zauberin verwünscht wurde und nur durch die wahre Liebe erlöst werden kann. Während sich das junge Mädchen trotz ihrer Angst zunächst mit den ebenso verwunschenen Schlossbewohnern anfreundet und dem Biest langsam näher kommt, erliegt auch der Zuschauer nach und nach seinem wilden Charme. Denn hinter der grausamen Hülle verbirgt sich ein gutes Herz.