Weltvogelpark ab 15. Mai 2020 geöffnet.

Nachdem die für die dritte Märzwoche geplante Saisoneröffnung wegen der Corona-Ausnahmesituation verschoben wurde, wird der Weltvogelpark nun am 15. Mai unter verschiedenen Auflagen eröffnen. Das Besuchererlebnis inklusive verschiedener Interaktionen mit den verschiedenen Vögeln bleibt voll erhalten. Im Fokus 2020 stehen für die Park-Betreiber dabei die wechselseitigen Beziehungen von Vögeln und Insekten zu ihrer Umwelt.

Mit über 4.000 Vögeln aus 650 Arten und von allen Kontinenten ist der Weltvogelpark in Walsrode nicht nur der größte Vogelpark der Welt, sondern auch ein Ort der echten Interaktion zwischen Menschen und Tieren.

Und diese können nun endlich wieder von den Besuchern live erlebt werden. Auch wenn diese wegen aktueller Sicherheitsauflagen dabei einige Punkte berücksichtigen sollten, lohnt sich gerade jetzt ein Besuch im Weltvogelpark.

„Der ganze Vogelpark ist ein großes Blütenmeer. Überall piepst und krächzt es – wegen des guten Wetters sind in den letzten Wochen besonders viele Vögel geschlüpft und fordern lautstark ihr Futter ein“, sagt Janina Ehrhardt, Pressesprecherin des Weltvogelparks.

Die Vogelprofis, Tierpfleger und Biologen haben also jede Menge zu tun – zumal neben den Außenanlagen auch die Freiflugbereiche, Tierhäuser und andere Innenbereiche geöffnet haben werden. Auch die Park-Gastronomie hat unter Einhaltung der Abstandsregeln geöffnet.

„Zeitlich an einen Termin gebundene Veranstaltungen wie das zweimal täglich stattfindende Freiflug-Event werden erst einmal nicht möglich sein. Wir sind dazu verpflichtet auf alle Attraktionen zu verzichten, bei denen zu viele Menschen an einem Platz verharren. Dazu gehören leider kommentierte Fütterungen zu festen Zeiten oder die Indoor-Shows“, so Ehrhardt weiter. „Als Alternative haben wir ganztägige Tiertrainings und ein durchgehendes Unterhaltungsprogramm auf der Flugshowwiese entwickelt.“

Wie das gesamte Team ist sie der festen Überzeugung, den Besuchern eine tolle Zeit im Park zu bieten und so zu ermöglichen, dass alle Gäste für ein paar Stunden den Alltag vergessen können. Und mehr: nämlich für eine nachhaltige Veränderung im Verständnis für die Zusammenhänge zwischen der Tier- und Pflanzenwelt zu sorgen. So zog bereits im April das neue Bienenhaus in den Park und bietet unter anderem einen direkten Blick in einen Bienenstaat. Wie entsteht Honig? Warum gibt es so viele verschiedene Bienenarten? Was kann ich in meinem Garten pflanzen, damit sich Bienen und natürlich auch Vögel dort wohlfühlen? Interaktionstafeln beantworten diese und andere Fragen und animieren zu einem bewussteren Umgang mit der Natur vor der eigenen Haustür.

„Es ist uns besonders wichtig, auf die Zusammenhänge in der Natur hinzuweisen und müssen dabei unbedingt auch über den Tellerrand hinausschauen. Bereits die Vogelwelt hat mit mehr als 10.000 verschiedenen Arten doppelt so viele Arten wie die Welt der Säugetiere. Bei den Bienen zählen die Biologen mittlerweile rund 20.000 und bei den Schmetterlingen gar 100.000 Arten. Es gibt hier eine sehr große Vielfalt, die auch immer einen direkten Einfluss auf die Pflanzenwelt hat“, verrät Javier Gimeno, Biologe und Geschäftsführer des Weltvogelparks. „Bestimmte Tierarten sind dabei oft auf einzelne Pflanzenarten geprägt – in Form einer gegenseitigen Symbiose. Sterben die Pflanzen – zum Beispiel durch Pestizide, aber auch durch sogenannte Flächenversiegelung – finden die Tiere keine Nahrung mehr. Die Population geht zurück und kann ihrer Aufgabe, etwa dem Bestäuben von Pflanzen oder, wie bei vielen Vögeln, dem Verteilen von Pflanzensamen, nicht mehr nachkommen. Umgekehrt ist es genauso – wenn es etwa durch schädliche Umwelteinflüsse immer weniger Vögel, Bienen oder Schmetterlinge gibt, sterben auch die Pflanzen. Ein Teufelskreis.“

„Umso wichtiger ist es, dass wir in der aktuellen Situation besonnen und verantwortungsvoll reagieren, alle Regeln einhalten und natürlich auch unsere Besucher darüber aufklären", ergänzt Ehrhardt. "So wurden beispielsweise alle Mitarbeiter immer wieder auf die aktuelle Situation geschult. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen ergriffen, wie etwa die Anpassung der Reinigungs- und Desinfektionsprotokolle. Für die Innenbereiche empfehlen wir den Besuchern das Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske, werden diese aber erst einmal nicht vorschreiben".

Besonders freuen sie und ihre Kollegen sich über die Solidarität der Weltvogelpark-Fans: "Wir erhalten jeden Tag viel Ermutigung und auch konkrete Hilfe - zum Beispiel durch Spenden oder den Abschluss von Tierpatenschaften. Das hilft nicht nur finanziell, sondern tut auch dem ganzen Team einfach gut".

Um das tägliche Besuchervolumen besser planen zu können, empfiehlt das Weltvogelpark-Team den Online-Kauf von datumsgebundenen Tagestickets über die Website. Zwar gebe es grundsätzlich auch an den Kassen vor Ort noch Tickets, sei die maximale Besucherzahl pro Tag allerdings erreicht, würden vor Ort keine Tickets mehr verkauft. „Nur eine Onlinebuchung garantiert wirklich sicher den Einlass in den Park“, so Ehrhardt abschließend.

Bildquelle: Weltvogelpark Walsrode